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Kinder, Eltern und Team haben ein Recht auf Beteiligung

Partizipation ist ein wesentliches Element demokratischer Lebensweise und bedeutet für uns, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen. An vielem, was das tägliche Zusammenleben betrifft, können wir Kinder teilhaben lassen. Partizipation findet ihre Grenzen dort, wo das körperliche oder seelische Wohl des Kindes gefährdet wird. In der pädagogischen Arbeit zeigt sich dies, indem die Erzieherin eine bestimmte Haltung und Einstellung gegenüber den Kindern hat.
Wir sehen unsere Kinder, als kleine kompetente Menschen, die bereits in der Lage sind im Alltag Entscheidungen mitzutreffen. Kinder teilhaben zu lassen, bedeutet nicht, dass Kinder alles dürfen! Es geht um das Recht der Kinder ihre Meinung zu äußern und entsprechend ihres Alters und ihrer Reife zu berücksichtigen. Wir trauen Kindern etwas zu und nehmen sie ernst.
Das pädagogische Personal begegnet ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung, sie nehmen die Bedürfnisse der Kinder ernst, ohne die Verantwortung der Erwachsenen abzugeben.   

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Kinder müssen Erfahrungen sammeln, damit werden Selbstvertrauen, Konfliktfähigkeit, Resilienz und viele weitere soziale Kompetenzen bei den Kindern gefördert. Die Kinder lernen Demokratieverständnis und entwickeln ein gesundes Miteinander. Sie lernen ihre Wünsche und Interessen aber auch Beschwerden zu vertreten und auf faire Weise auszuhandeln.

Hierzu brauchen die Kinder entsprechende Beteiligungsformen und eine Begleitung durch Erwachsene.

Beispielsweise bietet der Morgenkreis einen idealen Rahmen, um eine Gesprächskultur zu entwickeln. Die Kinder dürfen von ihren Erlebnissen und Erfahrungen erzählen. Die anderen Kinder lernen zuzuhören, den anderen aussprechen zu lassen. Jeder wird ernst genommen und jeder hat das gleiche Recht. Im Morgenkreis können neue Gruppenregeln besprochen werden und Aktivitäten geplant werden. Die Kinder werden ermutigt eigene Fragen zu formulieren, ihre Bedürfnisse zu äußern und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Sie lernen ihre Anliegen zu vertreten, zu äußern und merken auch, dass man mit der eigenen Meinungsäußerung etwas bewirken kann. Wir unterstützen sie dabei. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt, man übernimmt Verantwortung und trägt die Folgen der Entscheidung. Wir klären beispielsweise auch, warum sich ein Vorschlag nicht umsetzen lässt. Im Umgang mit den anderen Kindern erleben die Kinder gleichwürdige Verhandlungspartner.

Wenn Kinder frühzeitig beteiligt werden, wenn ihre Meinung gefragt ist, sie sich einbringen können, lernen sie auch andere Ideen zu respektieren und Rücksicht zu nehmen. Uns geht es dabei nicht darum, den Kindern alle Wünsche zu erfüllen, sondern gemeinsam Lösungen zu finden. Auch unsere Kinder müssen immer wieder lernen mit der "neuen Macht" umzugehen. 

Es gibt in unserer Einrichtung bestehende Gesprächsregeln, die immer neu gepflegt werden müssen. Besonders im Hinblick auf die Schule, werden die Gesprächsregeln in der Vorschule geübt.

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Demokratie lernt man beim Tun, muss man vorleben und leben. Dazu braucht es Möglichkeiten und ein gleichwürdiges Gegenüber.

In unserer Einrichtung nehmen wir:

  • Die Bedürfnisse, Anliegen und Themen der Kinder ernst - durch eine vertrauensvolle Basis kann jeder angstfrei seine Meinung, seine Beschwerde äußern
  • Stellvertretend können die Eltern Wünsche und Anregungen, Beschwerden der Kinder einbringen (Briefkasten im Eingangsbereich)
  • Jeder Einzelne wird wertgeschätzt, wir gehen wertschätzend miteinander um
  • Wir schaffen eine Atmosphäre und geben den Kindern Raum, ihre Wünsche, Ideen und Beschwerden einzubringen
  • Im Morgenkreis und bei pädagogischen Angeboten gibt es bestehende Gesprächsregeln - abwarten bis ich dran komme - zuhören - aussprechen lassen - ernst nehmen
  • In Kinderkonferenzen können Ideen und Wünsche eingebracht werden
  • Die Beschwerden der Kinder werden ernst genommen und angehört - Beschwerdestunde im Büro bei der Leitung - beschweren bei den Erzieherinnen der Gruppe
  • Lösungen werden gemeinsam erarbeitet und umgesetzt - im Dialog mit einzelnen Kindern - im Kreis mit der Gruppe - bei der Kinderkonferenz
  • Meinungen zu Projekten, Raumgestaltung, Frühstückswünsche werden einbezogen
  • Wir respektieren, wenn sich ein Kind nicht an einer Abstimmung beteiligt

 

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Partizipation macht stark

Unsere Kinder lernen eigene Lösungsstrategien und entwickeln ein Verständnis sich selbst zu helfen und sich für andere einzusetzen. Im immerwährenden Prozess erleben die Kinder, dass ihre Vorschläge ernst genommen werden und können selbst neue Anforderungen bewältigen.

Auch "falsche" Wege führen zum Ziel. Durch Fehler lernen die Kinder, mit Konflikten und Problemen umzugehen und neue konstruktive Lösungsmöglichkeiten zu finden. Sie lernen auch, Konflikte fair auszutragen und nicht zu verdrängen. So können schwierige Lebenssituationen und Belastungen bewältigt werden. Dies alles ist Grundlage für eine positive Entwicklung, seelische Gesundheit, Stabilität und Wohlbefinden. Unsere Kinder sollen zu verantwortungsbewussten, einfühlsamen, respektvollen und toleranten Menschen heranwachsen.

Partizipation der Eltern

Unser gewählter Elternbeirat ist die Basis für die Mitbestimmung der Eltern im Kindergarten. Sie engagieren sich zum Wohl des Kindergartens. In den Elternbeiratssitzungen beraten sie aktiv mit, planen, reflektieren und beteiligen sich an Entwicklungen des Kindergartens.
Bei der jährlichen Elternbefragung können die Eltern ihre Wünsche und Vorschläge einbringen, ihre Meinungen konstruktiv äußern. Wir versuchen die Meinungen der Familien bei wichtigen Fragestellungen im Rahmen von Elternabenden, Stimmungsbildern und Umfragen zu erfassen und einzubinden.
Im Eingangsbereich des Kindergartens gibt es einen Briefkasten für Wünsche, Ideen und Anregungen. Die Eltern dürfen auch stellvertretend für ihr Kind, Wünsche einbringen. Wir nehmen diese Anregungen ernst und versuchen sie nach unseren Möglichkeiten umzusetzen.
Eltern können sich auch bei den pädagogischen Fachkräften jederzeit persönlich beschweren z. B. im Elterngespräch, im direkten Dialog oder den Elternbeirat als Bindeglied zur Kindertageseinrichtung nutzen. Die Beschwerden werden ernstgenommen, bearbeitet und dokumentiert. Wir beraten gemeinsam im Team, mit dem Elternbeirat oder dem Träger. Wir sind überzeugt, dass eine vertrauensvolle, offene und gute Beziehung zwischen Eltern und Erzieherinnen sich auch auf das gesamte Wohlbefinden der Kinder auswirkt.

Partizipation des Teams

In den wöchentlichen Teamsitzungen und Gruppenteams planen wir gemeinsam. Jeder Einzelne ist wichtig und wird angehört und kann Vorschläge, Wünsche und Anregungen einbringen. Zum Wohle der Einrichtung bringt sich jedes Teammitglied mit seinen Fähigkeiten, Qualifikationen und Stärken ein. Konstruktive und offene Kritik dient der Weiterentwicklung unserer Einrichtung. In Mitarbeitergesprächen oder jederzeit persönlich kann sich jede Mitarbeiterin offen äußern und ihre Meinung vertreten.

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